Obwohl ich gerne alte Tätowierungen aufpeppe, kommt natürlich immer mal der Moment wo der Kunde die Altlast doch lieber komplett gecovert haben möchte oder der Kunde Vorstellungen hat, die einfach nciht konform mit der Altlast gehen.
Da ich bei den Beratungsgesprächen dann doch auch immer wieder das Gleiche erzähle.. dachte ich mir, ich könnte einfach auch mal einen Blogpost dazu schreiben =)
Es ist nicht alles gold was glänzt!
Man kennt es mittlerweile.. in der Glotze, im Social Media.. überall werden einem diese superschicken, tollen Coverups präsentiert bei denen ein tiefschwarzes Motiv mit fröhlichen, hellen Farben gecover werden..
Als Laie denkt man da natürlich schnell, das man ganze einfach und unkompliziert seine Altlast ebenso filigran, mädchenhaft überdecken lassen kann.
Aber.. fragt euch doch mal.. wieso sieht man solche Arbeiten denn nicht mal in der verheilten Version? Oder nach ein paar Jahren?
Ganz einfach, weil es schlichtweg einfach nicht verlässlich deckt!
Haut ist kein Blatt Papier! Und selbst auf Papier kann man nicht mit jedem Pigment einfach so eine schwarze Stelle überdecken.
Inbesondere Farben wie Gelb, Orange aber auch Rot sind eher transparente Töne und heilen dementsprechend so auf.
Ein dunkles Motiv kann nur verlässlich mit dunklen Farben überstochen werden. Ein Apfel fällt schließlich auch nach unten und nicht nach oben 😉
Der “Trick” bei einem guten Coverup ist, von dem alten Motiv so abzulenken, das es weder auf den 1ten noch auf den zweiten oder dritten Blick direkt ins Auge fällt. Im idealen Fall, lässt sich das alte Motiv so gut einbinden, das es garnicht mehr auffällt.
Dennoch, werdet ihr ggfls. immer sehen, das was darunter liegt. Das ist völlig normal. Inbesondere wenn z.b Lines die sehr narbig waren verdeckt werden sollen, wird man die Form der Linie immernoch je nach Blickwinkel erkennen können.
Auf den unteren 2 Beispielbildern, könnt ihr gut sehen was ich damit meine. Auf dem ersten Bild seht ihr, die ursprüngliche Tätowierung, die die Kundin gerne anteilig behalten wollte. Direkt links daneben die frische Version. Schon hier könnt ihr die vernarbten Linien durchschimmern sehen.
Auf dem 2ten Bild (den Pfeil anklicken/wischen) haben wir das Motiv um ein bisschen mehr ergänzt. Was man hier gut sehen kann, wie sich das Coverup im laufe der Monate verändert hat. Die narbigen Linien sind geringer geworden dennoch aber lässt sich wenn man es weiß durchaus erahnen das noch was drunter liegt.
Hier sieht man auch schön die Veränderungzwischen frischer, überpigmentierter Haut und Farbe bereits ein wenig mit der Trägerin leben durfte 😉
Wieso soll ich mir das antun?
Viele Kunden schrecken bei dem Wort “lasern lassen” zurück. Und während die Schmerzen einer Laserbehandlung natürlich durchaus ein Argument sein können (..Moment! Tätowieren tut doch schließlich auch weh!) ist der Gedanke man möchte nicht soviel Geld ausgeben eine echte Milchmädchen Rechnung!
Wieso? Das ist ganz einfach zu erklären.
Wie ich ja bereits erklärt habe, lässt sich eine sehr dunkle Altlast nicht einfach so mit jedem Wunsch des Kunden abdecken.
Ein Coverup benötigt sowieso schon immer Kompromisbereitschaft, wenn es dann noch sehr dunkel oder an einer grundsätzlich schwierigen Position/Körperstelle ist, wird das ganze ein Eiertanz.
Häufig wünschen sich inbesondere Kundinnen einfach ein filigraneres Motiv. Freundlicher und vielleicht auch noch in der Farbe zarter..
Und das ist halt wie die eierlegende Wollmilchsau.. nicht jeder Wunsch ist erfüllbar.
Realistisch gesehen wird das neue Motiv als absolutes Minimum doppelt so groß (wobei die Praxis eher bei 3 bis 4x liegt) und im suboptimalsten Falle auch noch recht klobig oder dunkel.
Manchmal geht das gut, wie auf den Bildern des Sternenhimmels, manchmal aber kommt das einfach nicht in Frage.
Hier kommt dann eine Laserbehandlung ins Spiel.
Sehr häufig reicht eine einzige Sitzung aus, um das Motiv soweit aufzuhellen, das man sehr viel flexibler in der Auswahl des neuen Motives ist. Es kann im besten Falle dann auch kleiner sein.
Ihr spart euch also beim Tätowierer 3,4,5 oder mehr Stunden an Arbeitszeit! Selbst wenn also eine Lasersitzung 200 Euro kostet, habt ihr immernoch massiv Geld gespart!
Und nicht nur das, ihr seit damit deutlich näher an eurem Wunschmotiv und tragt nicht nur einen Kompromis am Körper, der dann doch einfach nicht sooo ist wie ihr es euch vorgestellt hättet.
Im Abschlus möchte ich euch einige Bilder zeigen einer Kundin von mir zeigen. Sie hatte die Schritte für sich selber dokumentiert und hat mir liebenswerterweise die Fotos zur Verfügung gestellt!
Klickt hier wenn ihr weiterlesen möchtet!
Bildquelle für die meisten Fotografien: Pixabay
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